Der Sublimationsdruck begegnet dir täglich: Er ziert das Vereinslogo auf dem Trikot deines Fußballidols, schmückt den Becher, aus dem du deinen Morgenkaffee trinkst, oder ruft als humorvoller Spruch von einem Stoffbeutel "Nicht drängeln!" an der Supermarktkasse. Aber was ist Sublimationsdruck genau? Hier erfährst du alles Wissenswerte über dieses weit verbreitete Druckverfahren.
Die Funktionsweise des Sublimationsdrucks
Der Sublimationsdruck ist ein Verfahren, bei dem Schriftzüge, Logos und sogar komplexe Fotomotive mithilfe eines Sublimationsdruckers, einer Transferpresse, spezieller Folie und wärmeempfindlicher Tinte auf das gewünschte Produkt übertragen werden. Der Begriff "Sublimieren" stammt aus der Chemie und beschreibt den Übergang eines Stoffes direkt vom festen in den gasförmigen Zustand (oder umgekehrt). Im Druckbereich wird dieser Prozess genutzt, weshalb Sublimationsdruck auch "Thermo-Sublimationsdruck" genannt wird. "Thermo-" weist darauf hin, dass Wärme oder Hitze eine zentrale Rolle spielen. Hier ist, wie es funktioniert:
- Schritt: Zuerst wird dein gewünschtes Motiv spiegelverkehrt auf eine spezielle Transferfolie gedruckt.
- Schritt: Die Transferfolie wird auf die Oberfläche des gewünschten Produkts, sei es ein T-Shirt, ein Stoffbeutel oder eine Jogginghose, platziert.
- Schritt: Eine Transferpresse erhitzt die Folie für etwa eine Minute auf bis zu 230 °C. Dabei wechselt die Farbe vom festen in den gasförmigen Zustand und wird förmlich in das Material eingedampft. Das Ergebnis ist ein langlebiges Produkt, präzise im Detail, farbenfroh und ideal für den Innen- und Außenbereich.
Es sei erwähnt, dass der Sublimationsdruck als umweltfreundlich gilt, da weder Lösungsmittel noch Bindemittel verwendet werden.
Welche Materialien sind für den Sublimationsdruck geeignet?
Für optimale Ergebnisse sollte das Material mindestens zu 80 % aus Polyester bestehen. Abgesehen davon, kannst du deiner Kreativität freien Lauf lassen. Typische Anwendungsbeispiele für den Sublimationsdruck sind:
- T-Shirts, Sport- und Arbeitskleidung, Hobbybekleidung und Vereinskleidung mit Logos, Schriftzügen oder Motiven.
- Individuell gestaltete Handtücher oder Kissen als Geschenke.
- Wimpel oder Fahnen für deinen Verein oder Garten.
- Handyhüllen, Schlüsselbänder, Becher, Taschen und Beutel – sei es für den persönlichen Gebrauch oder als Werbeartikel für dein Unternehmen.
Wenn du Produkte aus Baumwolle bevorzugst oder Materialien wie Metall oder Holz bedrucken möchtest, ist das durch Vorbeschichtung mit Polyester möglich. Beachte jedoch, dass die Farben in diesem Fall nicht in das Material eindringen können, was die Haltbarkeit beeinträchtigen kann. Außerdem ist es aus farbtechnischen Gründen schwierig, weiße Farbe direkt zu drucken.
Vor- und Nachteile des Sublimationsdrucks
Vorteile:
- Die Farben verschmelzen förmlich mit dem Stoff, wodurch das Motiv nicht spürbar ist und ein angenehmes Tragegefühl entsteht.
- Der Sublimationsdruck bietet eine hohe Farbbrillanz und hervorragende Waschbeständigkeit bis 60 °C.
- Da es sich um ein digitales Druckverfahren handelt, sind komplexe Farbverläufe und fotorealistische Designs möglich.
Nachteile:
- Der Sublimationsdruck eignet sich hauptsächlich für hellere Stoffe mit hohem Polyesteranteil.
- Neon- oder Sonderfarben können aus technischen Gründen nicht gedruckt werden.
- Je nach verwendeter Textilfarbe sind Farbabweichungen vom Original möglich.
- Das Verfahren kann zeitaufwändig sein, was die Kosten erhöht.
Vergleich des Sublimationsdrucks mit anderen Druckverfahren
Es gibt kein universelles Druckverfahren, das alle Anforderungen abdeckt. Jedes Verfahren hat seine eigenen Stärken und Schwächen. Im Vergleich zu anderen Textildruckverfahren zeichnet sich der Sublimationsdruck durch seine Atmungsaktivität und die kaum spürbare Oberfläche aus. Ähnliche Trageeigenschaften bieten auch der Siebdruck und der Digitaldirektdruck.
Der Siebdruck ist kosteneffizient, eignet sich jedoch am besten für große Mengen und erfordert ein aufwendiges Rasterdruckverfahren für Farbverläufe. Der Digitaldirektdruck ermöglicht fotorealistische Designs, setzt jedoch einen hohen Baumwollanteil in den Textilien voraus, was ihn für Polyestergewebe ungeeignet macht.
Die Wahl des Druckverfahrens hängt von deinen individuellen Anforderungen ab. Wenn du auf der Suche nach Kleinstmengen oder Einzelstücken bist, solltest du alternative Verfahren wie Flex- und Flockdruck in Betracht ziehen, insbesondere wenn dein Motiv einfach ist und nur wenige Farben enthält.
Gibt es Alternativen zum Sublimationsdruck?
Ja, es gibt Alternativen, je nach Bedarf. Für den Weißdruck und einige nicht-polyesterhaltige Materialien stehen White-Toner-Drucker zur Verfügung, die aufwändiger arbeiten und mit zwei Folien arbeiten. Die Textilzusammensetzung spielt dabei keine Rolle, und sogar Materialien wie Holz oder Karton können bedruckt werden.
Falls du nach einer kostengünstigen Druckmethode suchst und bereit bist, gewisse Qualitätsabstriche in Kauf zu nehmen, ist der Druck mit einem herkömmlichen Tintenstrahldrucker eine Option. Beachte jedoch, dass nicht jeder Druckkopf für den Textildruck geeignet ist, und die Qualität hängt von der Tintenart ab.